2. Liga
4. Spieltag 19.10.2020
Spielbericht von Autonama
Bei acht Grad und Flutlicht erwischt die Autonama einen Traumstart: die erste Kombination gelangt über Neustürmer Böttcher per Doppelpass rechts auf Afanasjew, dessen Hereingabe Karig beim zweiten Versuch an den Innenpfosten lümmelt – die frühe Führung. Wir bleiben dran und erhöhen kurz darauf bei der nächsten Ballstaffette über Böttcher und Karig auf Reinartz, der sich links um den Gegner dreht und unnachahmlich ins lange Ecke einschweißt. Leichte Unsicherheit entsteht ob „des besten Anfanges, den man vielleicht jemals hier gesehen hat“ (Eilenberger). Bei weiteren sehenswerten Angriffen und Abschlüssen versäumen wir die ganz frühe Vorentscheidung, Correctiv kommt jetzt zwangsläufig zu mehr Ballbesitz. Einmal setzt sich der Gegner im Mittelfeld durch, schon steht es 2:1. Doch wir erhöhen durch Top-Vorbereiter Afanasjew auf Reinartz auf 3:1, und so geht es in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel bekommen wir nicht mehr die anfängliche Dominanz auf den Ball. Correctiv hat im Bewusstsein des Rückstandes mehr Dampf und das Spiel jetzt phasenweise im Griff. Es wogt hin und her, keine Mannschaft kann sich die ganz klare Möglichkeit erspielen, der Gegner nutzt eine unserer wenigen Unsicherheiten schließlich zum 3:2. Doch kurz darauf kann der eingewechselte Schönsee nach Flanke von Nussbaumeder am langen Pfosten zum 4:2 einköpfen. Das könnte es jetzt wirklich gewesen sein, aber die Autoren-Nationalmannschaft spielt bekanntlich „auch fürs Publikum“ (Nussbaumeder), also bauen wir die Konter mehrmals nicht gut genug auf, bringen uns durch Ballverluste immer wieder selbst in Bedrängnis. Nach einer mäßig verteidigten Ecke und einem an sich ungefährlichen Torschuss von halb links, der am langen Eck doch noch zur Flanke wird, springt ein gegnerischer Stürmer überraschend hoch: 4:3. Es wird nochmal eng. Wie auch schon in der ersten Halbzeit sind wir kollektiv ein bisschen zu laut und zu hektisch, um das Spiel entspannt nach Hause zu fahren. Mangelnde Coolness bleibt an diesem Abend aber der einzige Kritikpunkt, denn die Abwehr um die heute an der 100%-Zweikampfquote kratzenden Wolf und Nussbaumeder hält, die Einwechslungen mit Kröchert und Schönsee fügen sich bei der Arbeit gegen den Ball nahtlos ein, Goalietrainer Merkel schleckt einen aus der Kategorie „muss man nicht halten“ aus dem linken unteren Eck. Nach Ballgewinn im Mittelfeld und schnellem Umschalten über Karig rechts raus auf Afanasjew vollendet Schönsee, der neu entdeckte Knipser, zum spielentscheidenden fünf zu drei. Ein hoch verdienter Sieg, die bisher beste Saisonleistung, und auch das Publikum scheint endlich wieder versöhnt. Danke auch an den fairen Gegner, der beim Stand von 3:2 seinen Ausgleichstreffer wegen Handspiel selbst annulliert. Fazit: Bleibt die Autonama in dieser Form, darf man vielleicht doch nochmal in der Tabelle nach oben schielen.

Friedemann Karig (für Autonama)