Nun also doch ein Spielbericht.
Interne Überwerfungen, Diskussionen über Zuständigkeiten, verletzte Eitelkeiten, Missgunst und Antipathien hatten die sonst so schreibfreudige Presseabteilung von Team Sony zum Schweigen gebracht.
So wurde auf jedwede Form der Berichterstattung zum sogar erfolgreichen Spiel vor zwei Wochen verzichtet, das nun für immer undokumentiert bleiben wird.
Aber, Kinder, ich kann euch sagen, das war was...
Um mögliche Sanktionen seitens der Ligaoffiziellen abzuwenden, fütterte man nach mühevoller Recherchearbeit Microsofts Chatbot mit den drei besten Witzen von Micky Beisenherz, um sich die Berichte fortan von einer reichlich humorvollen Künstlichen Intelligenz schreiben zu lassen.

eBay also. Von den 60 angesetzten Spielminuten hatten die handgestoppte 57 Minuten und 42 Sekunden den Ball, waren in der Zeit aber auch nicht wesentlich produktiver als ihre in Sachen Ballbesitz wesentlich bescheideneren Gegenüber.
Sehenswert vor allem die diversen Versuche, einen Strafstoß zu schinden, bei denen die Spieler in Weiß und Grün immerhin deutlich mehr schauspielerisches Talent bewiesen als Joko Winterscheidt in der Fernsehwerbung fürs namengebende Unternehmen.
Gleich reihenweise fielen da baumhohe Musterathleten lautstark zu Boden, zum Schreck der Anwohner und der überraschten Sony-Verteidiger, die im Vergleich mit den sich vor Schmerz krümmenden Fitnessmonstern geradezu zart und zerbrechlich wirkten.
Da aber die ersehnten Neunmeterpfiffe stets ausblieben, genügte es den Verteidigungsfreunden von Sony zwei Rückstände jeweils zügig auszugleichen, um am Ende einen moralisch nicht völlig unverdienten Punkt zu erbeuten.

Sony jetzt schon zwei Spiele in Folge ungeschlagen. Selbst die erfahrensten Medienligaarchäologen können nicht mit Sicherheit bestätigen, ob es eine Serie solch historischen Ausmaßes schon einmal gegeben hatte.
Zeit also, dieses Jahrhundertteam, das beste Sony aller Zeiten, in den Himmel zu loben, bevor schnöde Ergebnisse etwas anderes behaupten können.