1. Liga
6. Spieltag 24.06.2019
Spielbericht von SONY
Blauer Montag für Sony.
Besteht überhaupt Raum für Zweifel an der Verdientheit eines Siegs einer Mannschaft, die drei Tore schießt, gegen eine Mannschaft, der es nicht gelingt, auch nur einen Treffer zu erzielen? Dann dürfte an dieser Stelle vielleicht geäußert werden, dass eine Analyse der Spielanteile unter Betrachtung der Torchancenstatistik nicht zwingend zum Schluss führte, dass die blu Mediengruppe als Sieger aus diesem Vergleich mit Sony hervorgehen sollte.
Nach einem mäßigen Start schien die チーム eigentlich alles im Griff zu haben, vergab aber auch klarste Torchancen. Für Stimmung und Zählbares sorgte dafür das teilweise slapstickartige Abwehrverhalten, das den Blauen gleich drei Tore in der ersten Hälfte ermöglichte. 3-0: ein Halbzeitstand wie ihn David Lynch sich nicht hätte besser ausdenken können.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Sony ein erfolgreicher Abschluss versagt, so dass spätestens nach dem dritten Pfostentreffer klar war, dass das heute nichts mehr werden sollte mit einem eigenen Tor. Fast schon herzzerreißend waren daher die bis zum Schlusspfiff andauernden Bemühungen um einen Ehrentreffer.
Zum Schluss konnte man immerhin als erster Punktelieferant der blu Mediengruppe in Liga 1 in die Geschichtsbücher einziehen.
Spielbericht von blu Mediengruppe
Sony gegen Blu, Fernsehgeräte gegen Lifestyle-Magazin, Japan gegen Schwul. Am 6. Spieltag im Oberhaus der Medienliga mag der Ein oder Andere gestaunt haben, der das Ergebnis der Begegnung zwischen Sony und den Blus nur auf dem Papier oder dem Bildschirm lesen konnte. Doch die Blus staunen nicht. Sie fühlen sich bestätigt in ihren Bemühungen, endlich die ersten drei Punkte einzufahren. Bei Sturm oder Hitze zu trainieren, mit Akribie sich der Selbstreflexion zu stellen, zwischendurch noch die Spielerfrauen frisieren - dies alles kann sich das blaue Vorspiel Team auf die Regenbogenfahnen schreiben und seit Montag auch die ersten Punkte.

Im Gegensatz zu vorherigen Partien zweifelte Vorspiel keine Sekunde an seiner Chance die Begegnung zu gewinnen. “Lauf’ gleich nach vorn!” flüsterte Martin Matze ins Ohr, noch bevor der Anpfiff ertönte. Dass der lange Ball in die Spitze direkt zum Anpfiff kläglich scheiterte, bleibt nur eine Randnotiz, dass die Vorspieler nach dem letzten Pokalkracher Lust hatten Tore zu schießen, war nicht zu leugnen. In der 10. Minute eroberte Martin nach gelungenem Pressing der Blus den Ball. Entschlossener im Zweikampf konnte Kevin sich behaupten. Ein schneller Doppelpass mit Matze, der auf den Außen mitgelaufen war, ein sauberer Abschluss von Kevin ins linke Eck und nur knapp 7 Sekunden nach der Balleroberung später stand es 1:0 vor die Blus. Während die internationale Presse zwei Herren namens Richter und Waldschmidt hochjubelt glänzen im “Underground Football” auf Berlins Straßen Kunz und Bühler. 5 Tore allein verbuchen die beiden leider meist bekleideten U30 Flitzer der Blus in den letzten beiden Spielen allein. Chapeau! Während wir neben dem Sonytelefon auf den Anruf eines gewissen Stefan Kuntz warten, darf nicht unerwähnt bleiben, wie gut aufgestellt die Blus auf der Position des Torhüters sind. Schon beim Aufwärmen wurde schnell klar: der ins Tor zurückgekehrte Matze H. will heute liefern und es sogar noch besser machen als sein Stellvertreter Jens im letzten Pokalspiel. Unzählige Paraden stehen am Ende auf seinem Zettel, gleich neben der doppelt unterstrichenen Null (mit freundlicher Unterstützung von Sony Entertainment, die wohl lieber die letzten Junikäfer aus der Luft holen wollten als ins Netz zu treffen.)

Nun eine Durchsage an alle verzweifelten Eltern dieser Republik, deren Sprösslinge bei den ersten Kickversuchen am Ball leider zwei linke Füße aufwiesen: Es besteht Hoffnung. Denn selbst ein Frank Schulz, Witzkanone der Vorspieler dank Mundwerk und Ballgefühl, hat ein Tor geschossen. “Der war halt drin” fasst Frank das Geschehen zusammen, das in Sachen Slapstick so manches Kacktor in Arndt Zeiglers Fußballsendung Konkurenz gemacht hätte. Aus dem Nirvana kullert der Ball auf den gegnerischen Torwart zu, der seine Hand wohl mit dem Fuß verwechselte und Frank aus einem Meter Entfernung anschießt. Der Ball ist im Tor. Frank steht auf der Torschützenliste. 2:0

Kurz vor der Pause wagte Vorspiel nach dieser Sensation eine spontane Systemumstellung, die selbst Laptoptrainer Ronny nicht geplant hatte. Martin und Kevin pressten den Gegner plötzlich schon tief in der eigenen Hälfte, was zu sichtlicher Verunsicherung führte. Kevin gelang es dem Sony Verteidiger den Ball abzuluchsen und auf Matze zu passen, der die Kugel mit viel Saft in den Knochen direkt oben links in den Winkel hämmerte. Applaus vom Gegner, Applaus von den Fans und sogar eine ältere Dame, die vom benachbarten Balkon aus zuschaute, zwinkerte dem Torschützen keck zu. Lehnt sich auch nicht zu weit aus dem Fenster: Der Spielberichtsvogel. 3:0!

Die zweite Hälfte der Partie war, auch dank der sich kaum abkühlende Berliner Hitze, mehr ein Abnutzungskampf als ein fußballerischer Leckerbissen. Doch muss man den Vorspielern zu Gute halten, dass sie aus den Fehlern des Pokalspiels gelernt zu haben scheinen und bis zur letzten Sekunde ihre Konzentration und Herzblut in das Verteidigen steckten. Mal war es Sörens stramme Wade, dann wieder Josefs flinker Fuß und nicht selten Christians breite Brust, die dem Gegner einen Strich durch die Rechnung machten, wenigstens noch den Ehrentreffer zu erzielen.

Am Ende klirren die Bierkrüge und dank der Hitze auch die Schädel. Die ersten 3 Punkte der Vorspieler in Liga 1 und der verdiente Lohn für ein Team, das die Lust am Spiel trotz des schwachen Saisonstarts nicht verloren zu haben scheint. Wir bedanken uns aller herzlichst bei den Fans und Zuschauern für die Unterstützung und freuen uns auf euch beim nächsten Punktspiel gegen Sport Bild am 08.07. (19:15 Uhr). Bis dahin, euer Spielberichtsvogel!

Man of the Match: Matze (die Null) H.